03.05.2022
Es war ein gutes Stück harte Arbeit, aber sie hat sich gelohnt: Trotz widriger Umstände in den vergangenen beiden durch die Pandemie geprägten Jahren, haben die Barmherzigen Brüder Saffig ein innovatives und inklusives Konzept im Tourismus und Kulturbereich voranbringen können.
Es war ein gutes Stück harte Arbeit, aber sie hat sich
gelohnt: Trotz widriger Umstände in den vergangenen beiden durch die Pandemie
geprägten Jahren, haben die Barmherzigen Brüder Saffig ein innovatives und
inklusives Konzept im Tourismus und Kulturbereich voranbringen können.
In Form eines Inklusionsbetriebs, also einer Unternehmung
die explizit auf die Zusammenarbeit zwischen Menschen mit und ohne Behinderung
auf Augenhöhe setzt, wird im Saffiger Schlosspark aus dem altehrwürdigen
„Kutscherhaus“ ein Domizil für Touristen, Rad-/Wanderer und Tagungsgäste der
Einrichtung. Die baubehördlichen Genehmigungsverfahren konnten kurz vor Ostern
erfolgreich mit der Übergabe der Baugenehmigung abgeschlossen werden. Kutscherhaus,
Schlösschen und Schlosspark bilden eine Einheit in der Saffiger Ortsmitte und
werden in dieser Form nun weiterentwickelt.
„Da sowohl die Gebäude als auch der umgebende Schlosspark Eigentum
der Barmherzigen Brüder sind, kann nun ein nahtlos aufeinander aufbauendes
Nutzungskonzept im Eigenbestand erfolgen“, freut sich Pascal Nachtsheim, der
als Projektleiter die Etablierung des neuen Leistungsbausteins koordiniert.
Vorgesehen ist die Gründung eines Inklusionsbetriebs mit den
Namen „Gästehaus im Schlosspark Saffig“ als ein Leuchtturmprojekt in Punkto
Inklusion, Tourismus und Kultur. „Das Personalkonzept eines Inklusionsbetriebs
sieht explizit Arbeitsplatzangebote sowohl für Menschen mit als auch ohne
Behinderung vor“, erklärt Stefan Minning, Leiter der Beruflichen
Integrationsdienste. „Uns gelingt es damit, unsere Angebote zu erweitern.
Insbesondere Servicekräfte aus Hotellerie und Gastgewerbe möchten wir hierbei
ansprechen. Perspektivisch werden wir auch einen Ausbildungsplatz anbieten
können.“
Insgesamt wird es vier Gäste-Apartments geben, die 12
Personen Platz bieten. Besonders auf die Einrichtung eines barrierefreien
Apartments wurde bei den Planungen Wert gelegt. „Wir wollen hiermit Menschen
ansprechen, die Mobilitätseinschränkungen haben, aber mit Angehörigen und
Freunden gerne unsere Region erkunden möchten“, erläutert Nachtsheim. In einem
kleinen Frühstückscafé werden die Gäste bewirtet werden. In einem nächsten
Schritt sollen dann weitere Angebote der Barmherzigen Brüder für die Gäste
nutzbar und buchbar sein.
Wer tiefer in die Geschichte des Standortes eintauchen will,
dem wird die vorgesehene Ausstellung im Kellergewölbe des Schlösschens die
Gelegenheit geben. „Wir haben von Anfang an unser Konzept breit aufgestellt“,
betont Nachtsheim. „Die Erfahrungen, die wir im Jubiläumsjahr unserer
Einrichtung im Jahr 2019 gemacht haben, führte uns schließlich zu dem Gedanken,
neben Übernachtung und Frühstück weiterhin auch Kultur vor Ort anzubieten.“ In
der Ausstellung wird dabei in Zusammenarbeit mit dem Pellenz Museum die
Standortgeschichte erlebbar gemacht werden. „Dies wird wiederum eine gute
Grundlage für Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung bei Kulturveranstaltungen
wie Lesungen, Workshops, Vorträgen oder kleinen musikalischen Veranstaltungen sein“,
ist sich Manuel Quint, Direktor Teilhabe der Barmherzigen Brüder Saffig sicher.
Gästehaus, Tagungsräume und Ausstellung werden so künftig
Arbeitsplätze für bis zu neun Personen bieten. „Wir stärken hiermit unser
Angebot im Bereich Teilhabe am Arbeitsleben und investieren in die
Standortentwicklung in Saffig“, betont Quint. „Wir haben uns bewusst für den
Standort Schlosspark entschieden. Zum einen befindet sich die Liegenschaft in
unmittelbarer Nachbarschaft zur Kerneinrichtung, was in jeder Form von
logistischem Vorteil ist, zum anderen können wir so gezielt Impulse für die
Entwicklung dieses besonderen Gebäudeensembles und den Erhalt der grünen
Ortsmitte von Saffig setzten.“
Bis zur Fertigstellung und Eröffnung des Gästehauses werden
jedoch noch einige Monate vergehen. „Wir beginnen nun mit der entsprechenden
Herrichtung des Kutscherhauses, wissen aber auch um die aktuelle Lage im
Baugewerbe. Wir sind aber guter Dinge, dass wir zum Jahreswechsel die ersten
Gäste begrüßen können“, geben sich Manuel Quint, Stefan Minning und Pascal
Nachtsheim zuversichtlich.