15.01.2025
In diesem Jahr blicken die Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf auf 175 Jahre ihrer Geschichte zurück. Die Gemeinschaft, die von Peter Friedhofen 1850 in einer Zeit sozialer Not gegründet wurde, ist ein lebendiges Zeugnis christlicher Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Aus dem Orden ging die BBT-Gruppe hervor, die den Auftrag der praktizierten Nächstenliebe in über 100 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens weiterträgt – so auch in der BBT-Region Koblenz-Saffig.
Von Weitersburg in die Welt: Die Wurzeln eines außergewöhnlichen Mannes
Peter Friedhofen, 1819 in Weitersburg bei Vallendar geboren, erlebte eine Kindheit, die von Armut und Verlust geprägt war. Schon früh verlor er seine Eltern und wuchs mit seinen Geschwistern unter schwierigen Bedingungen auf. Diese Entbehrungen formten seinen Charakter und legten den Grundstein für seinen tiefen Glauben und seine Empathie.
Als Schornsteinfegergeselle wanderte er durch das Rheinland und lernte das Elend der Menschen aus nächster Nähe kennen. Diese Begegnungen hinterließen bei ihm den Wunsch, nicht nur für seinen eigenen Lebensunterhalt zu sorgen, sondern sich den Schwächsten in der Gesellschaft zuzuwenden. Inspiriert von seiner Frömmigkeit und gestärkt durch Begegnungen mit Gleichgesinnten, fasste er den Entschluss, eine Gemeinschaft zu gründen, die das Evangelium durch Taten der Barmherzigkeit lebendig macht.
Die Gründung des Ordens: Ein mutiger Schritt
Mit der bischöflichen Erlaubnis zur Gründung
seiner Brüdergemeinschaft vom 21.06.1850, war für Peter Friedhofen der
Grundstein für die Kongregation der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf gelegt. Diese
Gemeinschaft, die er zunächst in bescheidenen Verhältnissen in Koblenz
aufbaute, widmete sich von Anfang an der Pflege und Unterstützung von Kranken,
Alten und Bedürftigen. Bereits 1857 entstand das erste Krankenhaus in der
Florinspfaffengasse, das den Weg für zahlreiche weitere Einrichtungen
bereitete. Von hier aus
entwickelte sich eine Erfolgsgeschichte, die heute allein in Deutschland mehr
als 15.000 Mitarbeitende in über 100 Einrichtungen der BBT-Gruppe
fortschreiben. Dazu zählt auch die BBT-Region Koblenz-Saffig mit ihren 3.300 Mitarbeitenden
und Einrichtungen im Gebiet Westerwald, Rhein, Mosel und Eifel. Hierzu gehören
u.a. das Katholische Klinikum Koblenz • Montabaur, die Einrichtungen
der Barmherzigen Brüder Saffig, wie die beiden Seniorenzentren und die Teilhabedienste, sowie die Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie St. Elisabeth in Lahnstein.
„Mit
Mut und Freude weiter“ – Das Leitwort für das Jubiläumsjahr
„Die Herausforderungen, denen wir in unseren
Einrichtungen und Diensten begegnen, sind uns bewusst. Der Druck des
Arbeitsalltags ist oft hoch. Umso wichtiger erscheint es uns, als Menschen in
unserer Dienstgemeinschaft zusammenzustehen, gemeinsam nach vorne zu blicken,
uns gegenseitig zu bereichern und mit- sowie voneinander zu lernen“, betont Dr.
Frank Zils, Sprecher der Geschäftsführung der BBT-Gruppe.
Bruder Benedikt Molitor, Generaloberer der
Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf, ergänzt: „Das Leitwort des Jubiläumsjahres,
‚Mit Mut und Freude weiter‘, stammt aus einem Brief Peter Friedhofens aus dem
Jahr 1851. Es wurde von einer Vorbereitungsgruppe ausgewählt und erinnert an
die schwierigen Anfänge des Ordens, als sich die junge Gemeinschaft erst finden
musste. Dieses Wort ist keine Vertröstung, sondern Ausdruck tiefer Zuversicht
und der Dynamik, die entsteht, wenn Menschen sich auf eine menschliche und
göttliche Gemeinschaft einlassen."
„Das Jubiläum lädt uns ein, diese Haltung zu
leben und unsere Freude an der Arbeit mit und für Menschen zu feiern“, sagen
Bruder Benedikt und Dr. Zils: ‚Mit Mut und Freude weiter‘ – das ist der Weg,
den Peter Friedhofen vorgelebt hat und der auch heute Orientierung gibt.“
Ein Vermächtnis, das weiterlebt
„Dieses Zitat ist mehr als ein historischer Satz – es ist ein Aufruf an uns alle, mit Zuversicht und Leidenschaft unsere Arbeit für die Menschen fortzuführen, auch wenn die Umstände im modernen Gesundheitswesen so schwierig sind wie noch nie“, ergänzt Dr. Zils. „Die Feierlichkeiten sind nicht nur ein Blick zurück, sondern auch ein Signal für die Zukunft. Wir wissen, dass die Zukunft im gesamten Gesundheitswesen nicht gerade rosig aussieht, mit Themen wie Fachkräftemangel, Klimakrise und Krankenhausreform vor der Brust. Wir werden an der ein oder anderen Stelle Mut brauchen“, weiß Dr. Frank Zils, „aber auch 175 Jahre nach seiner Gründung zeigt uns der Weg Peter Friedhofens, wie wir in einer immer komplexer werdenden Welt den Menschen zugewandt bleiben können.“
Feiern wir gemeinsam das Leben!
Das Jubiläum bietet Gelegenheit, unsere Freude an der Arbeit mit und für Menschen auszudrücken. Wenn wir gemeinsam feiern, erinnern wir uns daran, dass jede Herausforderung auch eine Chance ist. Denn: „Mit Mut und Freude weiter!“