28.03.2025
Unter dem Titel „Nie wieder?! – Lehren aus der NS-Euthanasie für mehr Menschlichkeit heute“ hielt Prof. Dr. Franziskus von Heereman einen eindringlichen Vortrag vor zahlreichen Gästen im Gewölbekeller des Gästehauses im Schlosspark der Barmherzigen Brüder Saffig.
Der renommierte Philosoph und Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie sozial-caritativen Handelns an der Vinzenz-Pallotti-Universität in Vallendar stellte eine zentrale Frage in den Raum: „Ist unsere Gesellschaft im Sinne eines ‚Nie wieder‘ bereit, menschliches Leben – ob mit oder ohne Beeinträchtigung, ob mit oder ohne Pflegebedürftigkeit, ob geboren oder ungeboren – zu schützen?“
Seine Ausführungen zu den Gräueltaten der NS-Euthanasie und deren Bedeutung für die Gegenwart gaben vielfältige Denkanstöße und regten zu einem intensiven Austausch mit den Anwesenden an. „Der beste Schutz gegen Unmenschlichkeit ist Menschlichkeit. Nur so sichern wir das ‚Nie wieder‘ – so seltsam es klingen mag – für die Zukunft“, betonte Franziskus von Heereman.
Die
Veranstaltung knüpfte an die erfolgreiche Ausstellung „Das Leben war jetzt draußen, und ich war
dort drinnen – Zwangssterilisation und Ermordung im Rahmen der NS-Euthanasie“ an, die im November 2024 von den
Barmherzigen Brüdern Saffig und dem Haus des Erinnerns Mainz organisiert wurde.
Erik Hau,
Direktor Unternehmenskultur der Barmherzigen Brüder Saffig, betonte in seinem
Grußwort: „80 Jahre nach Kriegsende und 85 Jahre nach
Beginn der nationalsozialistischen Verbrechen an Menschen mit Behinderung steht
unsere Gesellschaft vielfach vor schwindenden Erinnerungen an diesen Teil der
deutschen Geschichte.“
Aufgrund des großen Interesses haben sich die Barmherzigen Brüder Saffig
entschieden, die Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema fortzuführen und
weiterhin hochkarätige Referenten einzuladen. Weitere Vorträge, Themenabende
und Ausstellungen sind bereits in Planung.