31.03.2025
Ulf-Martin Mai ist seit 2011 im Krankenhaus St. Elisabeth Lahnstein tätig, zunächst viele Jahre in der geschützten Psychiatrie und seit Oktober 2024 als Teamleiter der psychiatrischen Tagesklinik. Dort finden Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen eine teilstationäre Behandlungsmöglichkeit. Im Interview erzählt er uns, an welche Personen sich das Angebot richtet, wie ein Tag in der Tagesklinik abläuft und was ihn bei seiner täglichen Arbeit motiviert.
An welche Personen richtet sich das Behandlungsangebot der psychiatrischen Tagesklinik?
Das tagesklinische Behandlungsangebot richtet sich an Menschen mit psychiatrischen Beschwerden ab dem 18. Lebensjahr. Als allgemeinpsychiatrische Tagesklinik decken wir ein breites Behandlungsspektrum ab. Ein Großteil der behandelten Krankheitsbilder betrifft Menschen mit Depressionen, Angst-, Zwangs- sowie Anpassungsstörungen. Von der Behandlung ausgenommen sind Menschen mit Suchterkrankungen, Demenz oder geistigen Beeinträchtigungen, da für diese spezifische Fachkliniken zur Verfügung stehen.
Wie ist der Tagesablauf für die Patient*innen der Tagesklinik strukturiert?
Der Tagesablauf in der Klinik orientiert sich an einem typischen Arbeitstag bzw. einer Arbeitswoche. Unsere Patient*innen erscheinen morgens um 09:00 Uhr zum Behandlungsbeginn und der Kliniktag endet um 15:45 Uhr. Das strukturierte Therapieprogramm findet in einer therapeutischen Gemeinschaft mit 20 Therapieplätzen statt, die auf zwei Gruppen aufgeteilt sind. Zu den angebotenen Leistungen gehören unter anderem eine individuelle medizinisch-psychiatrische Diagnostik und bei Bedarf eine medikamentöse Beratung und Behandlung. Hinzu kommen Einzel- und Gruppentherapie sowie Ergotherapie und weitere unterstützende Maßnahmen.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit besonders gut?
Was mir an meiner Arbeit in der
Tagesklinik besonders gefällt, ist die enge Zusammenarbeit mit den
Patient*innen sowie der Austausch mit dem therapeutischen Team. Es ist
bereichernd, die Fortschritte der Menschen vom Tag der Aufnahme bis zur
Entlassung zu beobachten und aktiv am Behandlungserfolg teilzuhaben. Zudem
engagiere ich mich neben meiner Haupttätigkeit seit 13 Jahren in der Mitarbeitervertretung,
da ich den Dialog mit den Mitarbeitenden und dem Arbeitgeber als spannend und
interessant empfinde. Es erfüllt mich, wenn ich bei Fragen oder Anliegen
weiterhelfen oder vermitteln kann.