16.09.2024
Zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September haben wir mit Maike Engel, Pflegedirektorin unserer beiden Fachkliniken in Saffig und Lahnstein, gesprochen. Sie erzählt uns, wie die Sicherheit der Patient*innen gewährleistet wird, welche Herausforderungen dabei auftreten und warum eine wertschätzende Kommunikation so wichtig ist.
Frau Engel, am 17. September findet der Welttag der Patientensicherheit statt. Der Tag zielt darauf, das Bewusstsein der Sicherheit von Patientinnen und Patienten in der Gesundheitsversorgung zu schärfen. Als Pflegedirektorin der Fachkliniken für Psychiatrie und Psychotherapie in Saffig und Lahnstein sind Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen für 125 stationäre Patientinnen und Patienten zuständig. Wie tragen die Fachkliniken in Saffig und Lahnstein zur Förderung der Patientensicherheit bei, insbesondere im Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie?
Oberste
Priorität ist die hohe Fachlichkeit der Kolleg*innen in den Fachkliniken zu
fördern und dies bereits in der Phase der Ausbildung zu beginnen. Daneben ist
die quantitative auskömmliche personelle Besetzung der Stationen und
Abteilungen sicher zu stellen. Letzteres stellt uns aktuell vor große
Herausforderungen. Die Patientensicherheit wird in der Praxis durch Einhaltung
von Infektionsschutz-und Hygienerichtlinien, der detaillierten Vermittlung von
Informationen direkt an die Patient*innen und insgesamt einer offenen
Kommunikation gewährleistet. Um den hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden
führen wir hierzu interne Audits durch, um diese fortwährend zu überprüfen und
gegebenenfalls anzupassen.
Welche Rolle spielen regelmäßige Schulungen und
Weiterbildungen für Ihr Personal in Bezug auf die Patientensicherheit, und wie
stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeitenden auf dem neuesten Stand sind?
Sowohl über
eine Online-Plattform, als auch in persönlichen Schulungen stellen wir dies
sicher, z.B. wenn es um das Thema „Datenschutz in Krankenhäusern“ geht.
Insgesamt gibt es hier Pflichtschulungen, als auch freiwillige
Weiterbildungsangebote für die Kolleg*innen. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang
auch eine wertschätzende Kultur der Kommunikation zu vermitteln. Hierzu zählt,
den Patient*innen z.B. auch ausreichend Zeit für Fragen zu geben sowie
aufmerksam und ruhig auf deren Bedürfnisse einzugehen.
Binden Sie
Patienten und deren Angehörige aktiv in die Behandlungsprozesse ein? Wenn ja,
welche Vorteile sehen Sie in dieser Einbindung auch im Hinblick auf die
Patientensicherheit?
Wie soeben
erwähnt ist dies besonders wichtig. Gerade im psychiatrischen Handlungsfeld
fördert es maßgeblich den Behandlungserfolg. Beginnend bei der Aufklärung zur
individuellen Erkrankung bis hin zur Modifizierung von Verhaltensweisen bei
Konflikten.
Die Fachklinik St. Elisabeth Lahnstein gehört erst seit
kurzem zur BBT-Gruppe. Gibt es aus der Vernetzung mit den anderen Einrichtungen
in der BBT-Region Koblenz-Saffig bereits Erfahrungen oder erste Schritte, um
die Qualität der Patientensicherheit weiter voran zu bringen?
Hier stehen wir noch in den Anfängen. Ein erster Erfahrungsaustausch mit unserer Klinik in Tauberbischofsheim hat jedoch bereits stattgefunden.