21.06.2023
In der zweiten Vortragsveranstaltung im Rahmen des "Saffiger Psychiatrieforums", referierte Meditationslehrer und Spezialtherapeut Stefan Hahn zur menschlichen Spiritualität und dem Einfluss der eigenen Biografie auf seine Arbeit.
Mit dem „Saffiger Psychiatrieforum“ führten die Barmherzigen Brüder Saffig kürzlich eine neue Vortragsreihe ein. Unter dem Leitwort „Kultursensible Erkundungen – Das Fremde in der Psychiatrie“ konnten hierfür Referenten aus unterschiedlichen Bereichen der Psychiatrie und Psychotherapie gewonnen werden. Mit der Frage „Kann ich mein Leben durch Konsum, Denkleistung oder Vernunft alleine klären?“ eröffnete Stefan Hahn, Meditationslehrer und Spezialtherapeut aus der Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, den zweiten Vortrag der Veranstaltungsreihe. In seiner Begrüßung stellte Dr. Bernhard Meyer, Gastgeber und Ärztlicher Direktor der Fachklinik, den Wert von Begegnung und Austausch heraus.
Den Auftakt des Vortrages mit dem Thema „Der Große Frieden – Kondiaronk, Marcus Aurelius und Buddha“ gestaltete Stefan Hahn mit einer von Buddha überlieferten Geschichte. Am Beispiel eines Werbeslogans im Koblenzer Forum („Wir kaufen nicht ein, wir shoppen uns glücklich“), leitete Hahn dann auf die Eröffnungsfrage hin. Viele weitere Beispiele aus seinem beruflichen Alltag gestalteten die Veranstaltung sehr abwechslungsreich. Hahn teilte prägende Stationen seines Lebens mit den Gästen, wie seine Tätigkeit in der katholischen Jugendarbeit in den 1980er Jahren und seinen früheren Plan, Priester zu werden. Anhand dessen machte er deutlich, dass seine Lebensgeschichte und die Arbeit in der Fachklinik nicht voneinander zu trennen sind. Hahn beschrieb sein Wirken weiter als „persönliche Arbeit, einen Übungsort, wo man lernen kann Mensch zu sein“. Obwohl religiöse Aspekte genannt wurden, bildete die allgemein menschliche Spiritualität den Kern der Veranstaltung. Nach Ansicht des Referenten sei diese auch eine Grundlage für die Achtsamkeitskurse in der Fachklinik. Hahn machte deutlich, dass es letztlich um das gemeinsame Menschsein und nicht um eine religiöse Angelegenheit gehe.
Der zweite Vortrag des Saffiger Psychiatrieforums knüpfte rückblickend an
den gelungenen Veranstaltungsauftakt an. Die Besucher*innen zeigten sich
begeistert von den Ausführungen des Referenten und nutzten im Anschluss gerne
die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen. Die Veranstaltung wurde somit durch
eine angeregte Diskussion abgerundet.